Die Wirtschaft Hopfgarten-Itter ist mittlerweile 47 Jahre alt. Im Oktober 1976 wurde die Idee geboren. Die Hopfgartner Betriebe gaben bei der Innsbrucker Beratungagentur „Pötsch Innovationen“ eine Konzepterstellung für „Gemeinsame Aktivitäten“ in Auftrag. Das daraus entstandene Konzept ist das älteste noch erhaltene Dokument der Wirtschaft Hopfgarten. Das Dokument enthält eine „Problemabgrenzung“, „Beurteilung“ und einen Empfehlungskatalog

Trotz steigender Gewinne und Umsätze erkannten die Hopfgartner Unternehmer eine Reihe von kritischen Aspekten, welche es Ihrer Meinung nach zu lösen bzw. zu kompensieren gab.

Als größte Probleme wurden damals die Nähe zu Innsbruck, Kufstein aber vor allem Wörgl erkannt. Die Städte boten attraktive Geschäfte und ein vielfältigeres Sortiment. Ebenfalls problematisch waren sogenannten Einkaufsfahrten mit Bussen in Städte wie Rosenheim. Des Weiteren wurden die kleinen und nicht ausbaufähigen Verkaufsräume als Nachteil angesehen. Diese boten zu wenig Platz, um das gesamte Sortiment optisch attraktiv den Kunden zu präsentieren. Zudem kam noch das „vorsichtige“ Konsumverhalten der Einheimischen dazu. Diese planten Einkäufe lange im Voraus und es gab kaum Spontankäufe. Als letztes Problem im Dokument wurde aufgelistet, dass die Unternehmer oft noch weitere Arbeitstätigkeiten in Landwirtschaft, Fremdenverkehr und Familie hatten und es daher schwierig war Ihren Einzelhändlertätigkeiten nachzukommen.
Die Beurteilung der Agentur fiel recht nüchtern aus – aufgrund geografischer und demografischer Nachteile ist es hart für Hopfgarten mit den großen Städten und deren Einzelhändlern mitzuhalten. 

Des Weiteren war es schwierig den Trend zum Kaufhaus und der Macht der transnationalen Handelsketten etwas entgegenzuwirken. Die größten Stärken und Vorteil der Einzelhändler im Vergleich zu Ihren städtischen Konkurrenten war jedoch die einzigartige persönliche Betreuung, sowie der starke Fremdenverkehr in Hopfgarten. Um diese Vorteile ideal zu auszunützen, wurde einige Empfehlungen seitens der Agentur gemacht:

Die erste Empfehlung war der Zusammenschluss der Hopfgartner Betriebe unter dem Namen Hopfgartner Kaufleute. Es sollte in Form von der Hopfenpflanze ein Logo erstellt werden, welches sich auf Rechnungen, Briefpapier, Ansteckern, Geschäftsdekoration etc. bei allen Betrieben wiederfinden soll. Ebenfalls empfohlen wurde die Errichtung eines Hopfen-Gartens in Nähe des Ortszentrum und die Errichtung einer kleinen Brauerei für Hopfgartner Bier, welches als Markensymbol für Hopfgarten dienen sollte. Um jedoch nicht zu sehr als „Bierort“ bekannt zu werden, soll eine familienfreundliche Attraktion gebaut werden: ein Minimundus eines Tiroler Alpendorfs in Maßstab 1:25. Wie wir heute wissen setzte sich diese Idee nicht durch. Jedoch eine andere Empfehlung schon: Ein Christkindlmarkt in Hopfgarten. Diese Idee wurde damals prompt umgesetzt und findet noch heute Anklang. 2022 fand am 8. Dezember der traditionelle Christkindlmarkt in Hopfgarten statt. Des Weiteren wurde noch empfohlen, einen Stammkundenausweis ins Leben zu rufen und gezielt Hopfgarten-Souvenieres zu verkaufen.

Auf Basis dieses Konzepts kam es am 18. Oktober 1976 zum Treffen der Hopfgartner Unternehmer und am 30. Oktober zur finalen Gründung der „Hopfgartner Kaufleute“, aus welcher später die Wirtschaft Hopfgarten-Itter hervorgehen sollte.